Am schönsten wurden die Blätter, bei denen ich nichts „wollte“, sondern wahrhaftig „spielte“. Sobald der Kopf eine Vorstellung hatte von dem, was entstehen sollte, war die Werkzeughand nicht mehr so frei und locker. Bei der Kleistertechnik muss man recht schnell arbeiten, damit einem die Kleisterfarbe nicht eintrocknet. Das erforderte ganz schön Mut, Spontaneität und Experimentierfreude. Die wurde aber fast immer belohnt. Die spontanen körperlichen Impulse durch die Hände direkt auf das Blatt übersetzt zu sehen, war unglaublich faszinierend. Mit jeder neuen Schicht veränderte sich der Ausdruck fast vollständig. Das Hin- und Herschieben, Ziehen, Kratzen, Drücken in der ersten Farbschicht entspricht der Technik am meisten, lässt sie am deutlichsten sichtbar. Ich fand es erstaunlich, wie viele monochrome Farbabstufungen schon in einem Arbeitsgang möglich sind. Deshalb bin ich nach dem vielen Übereinanderschichten vorläufig wieder zur ersten Ebene zurückgekehrt.
FRANZISKA ZÄNKER