Eine Erfahrung, in der man baden möchte

Aufgrund meines wechselhaften Gefühls durch den weitreichenden Spielraum innerhalb des Themas Buntpapier setzte ich mir beim Einstieg einen inhaltlichen Rahmen: Fläche, Struktur, Zerstörung, Nuancen, Verspieltheit, Rhythmus – das alles als eine Art Jonglage, in beliebiger Reihenfolge in Schwarz und Blau. Meine Neugierde auf das Medium Buntpapier fokussierte sich auf die Wirkung der Mehrschichtigkeit und Abstraktion.
Dann auf einer blattgroßen Fläche in verschiedenen Ebenen Lage (Trocknung) um Lage (Trocknung) eben diese Widersprüche zu inszenieren, die durch ihr willkürliches Zusammenstoßen plötzlich Harmonisches, Symmetrisches oder Organisches hervorzaubern – dies zu erleben war eine Erfahrung, in der man baden möchte. Drei Tage folgte ich genau diesem Ruf.
Überraschend, welches Kratzwerkzeug, Wischmittel, Linienziehobjekt, welcher Rollmechanismus jeweils seine eigene Struktur und Wirkung erzeugt. Starre Arbeitsmittel wie Strohhalm, Pappe und Papierstift sind hart und eher kontrastgebend, weiche Objekte wie ein Ahornblatt eigenmächtig, die Kleisterfarbe ansaugend mit überraschendem Ausdruck. Mutig musste man sein und wurde oft mit einem schönen Effekt belohnt.
Die dunklen mehrschichtigen Ergebnisse haben es mir besonders angetan, so dass ich das Thema Buntpapier weiter verfolgen möchte. Ob auf grafische oder digitale Weise, es spricht mich in vielerlei Hinsicht an.

SABINE RANFT

Buntpapiere in Kleisterpapiertechnik © Sabine Ranft

http://artenweise.de

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